Koi-Teich-Technik und GFK-Teichbau


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Krankheiten bei Koi

Koi -

Die artgerechte Haltung von Koi ist von grosser Bedeutung, wie man immer wieder durch Beobachtungen der Bewohner in einem Koiteich erkennen kann.
Negative Auswirkungen an den Koi sind mitunter unmittelbar nach dem einsetzen, manchmal auch erst später ersichtlich.
Viele Faktoren wie zum Beispiel die Qualität des Wassers oder qualitativ hochwertige Futtersorten, mit denen Koi versorgt werden tragen zum Wohlbefinden bei.
Koi zählen sicher zu den Fischen die sehr robust sind, aber trotzdem sollte man als Halter immer aufmerksam bei der Pflege dieser wunderschönen Fische sein, da man immer mal mit Problemen konfrontiert werden kann.
Gerade dem Bereich Wasseraufbereitung durch gute Filterung und einer laufenden Kontrolle der Qualität des Koi-Lebensraums sollte Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Import der Tiere ist mit der anschließenden Eingewöhnung ein weites Feld, auf dem sich der zukünftige Koibesitzer auskennen sollte, wenn er sich mit der Anschaffung direkt vom Züchter aus Japan interessiert.
Ist ein neues Tier erworben worden, werden durch Einhaltung einer Quarantäne die Ausbreitung von Krankheiten vorgebeugt. Mit Hilfe
eines Mikroskops können anhand eines Abstrichs vom Koi schon im frühen Anfangsstadium viele Probleme erkannt und bei Bedarf gezielt behandelt werden. Ist der Koiliebhaber nicht selbst in der Lage einen Abstrich und eine Untersuchung zu machen, wird er sicher in seiner Umgebung einen dafür spezialisierten Tierarzt finden.

Viruelle Erkrankungen


Fisch- und Karpfenpocken
Ist eine Viruserkrankung, die bei Koi oft im Frühjahr auftreten kann. Es handelt sich dabei um weisse, wachsartige Wucherungen auf dem Körper und an den Flossen. Koi infizieren sich mit Karpfenpocken, wenn ihr Immunsystem geschwächt ist. Über die Krankheit weiss man bisher noch sehr wenig. Karpfenpocken töten die Koi nicht, sehen aber hässlich aus und mindern den Wert.


SVC/Frühjahresvirämie:
Eine Krankheit, die hauptsächlich im Frühjahr bei ansteigenden Temperaturen auftritt. Die Viruserkrankung führt zu folgenden Symptomen: Aufgetriebener Körper, dessen Inneres mit Flüssigkeit gefüllt ist. Ferner erkennt man die Virämie an blassen Kiemen, manchmal auch Blutungen am Körper, unter der Haut und sehr häufig am After. Leber und die Milz sind vergrössert. Diese Viruserkrankung ist sehr ansteckend. Befallene stecken ander durch den Kot und durch direkten Kontakt über die Schleimhaut an. Bei Befall wird eine präventive Behandlung mit Antibiotika und Sulfonamiden gegen bakterielle Sekundärinfektion durchgeführt.


Das Koi - Herpes - Virus, kurz KHV
Diese schlimme Erkrankung wird durch Viren ausgelöst, die der Herpesvirengruppe angehören. Das KHV wurde erstmals Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts in den USA unter dem Elektronenmikroskop entdeckt und anschließend für weitere Untersuchungen vermehrt.
Das Virus zeigt sich klinisch in einem bestimmten Temperaturbereich von etwa 17-28 °C . Bei höheren und bei niedrigeren Temperaturen ist das Virus i.d.R. inaktiv, zieht sich aber möglicherweise im Fischkörper in bestimmte Gewebe zurück.
Man kann davon ausgehen, daß die Fische latent infiziert sind und es bleiben. Der Nachweis des Virus erfolgte zunächst durch Anzüchtung mittels Zellkultur auf Koi-Flossen-(KF-1)-Zellen und später auf Karpfen-Gehirn-(CCB)-Zellen. Mittlerweile gelingt das kulturelle Anzüchten des Virus nur noch in den seltensten Fällen. Der Nachweis erfolgt momentan durch das PCR-Verfahren (Polymerase Kettenreaktion), in dem DNA-Fragmente des Virus molekularbiologisch nachgewiesen werden.

Wie sicher ist der KHV-Test am lebenden Fisch?

Kurz gesagt: nicht sicher und nicht aussagekräftig. Das Virus hat die Eigenschaft, nur in bestimmten Geweben des Fisches nachweisbar zu sein und sich in spezielle Gewebe zurückziehen zu können. Nach derzeitigem Wissen ist das Gehirn eines dieser Rückzugsgebiete. Ein sicherer Nachweis kann also nur durch die Untersuchung eines Organpools und nicht durch den Nachweis aus nur einem Organ wie z.B. der Kieme gewährleistet werden. Beim Test am lebenden Fisch werden unter Narkose nur kleine
Partien aus den Kiemen entnommen und untersucht. Der Virustest kann dann lediglich nachweisen, ob Virus-Partikel in den Kiemen sind oder nicht. Trotz eines negativen Ergebnisses können also immer noch Viren im Rest des Körpers vorhanden sein!
Ohne Tötung und Sektion eines Fisches sowie Untersuchung eines Organ-Pools kann kein aussagekräftiges Testergebnis erzielt werden!

Wie wird KHV übertragen?

KHV verbreitet sich nach derzeitigem Wissen von Fisch zu Fisch oder auch über das Wasser. Es ist sehr ansteckend: Nach derzeitigem Wissen genügen ein Wasserspritzer, ein feuchter Kescher oder eine feuchte Hand, um es weiter zu verbreiten.

Woran erkennt man KHV?

Die Inkubationszeit kann mehrere Tage bis Wochen betragen. Sie ist abhängig von der Wassertemperatur und von Streßfaktoren seitens des Fisches. Es gibt verschiedene mögliche Symptome:

  • Abmagern der Tiere, Apathie, Freßunlust, Stehen am Einlauf


  • evtl. auch Glotzaugen


  • Schleimbildung auf der Haut; Schleimhautablösungen; sandpapierartige Schleimhaut


  • verschleimte Kiemen


  • Kiemennekrose


  • extrem hohe Verluste, bis zu 90% innerhalb weniger Tage


Treten mehrere dieser Symptome gleichzeitig auf und greift die Erkrankung vor allem bei Wassertemperaturen von über 20 °C rasend schnell um sich, dann liegt der Verdacht auf einen KHV-Ausbruch sehr nahe.

Wie kann man seine Koi vor KHV schützen?

Jedes Zusetzen neuer Fische zu altem Bestand stellt ein Risiko für das Einschleppen des KHV dar. Als größtmöglicher Schutz vor dem KHV kann folgendes empfohlen werden:

  • setzen Sie Neuzugänge zunächst bei gut 20°C Wassertemperatur in Quarantäne, mindestens für 14 Tage


  • achten Sie auf strikte Hygiene (Gerätschaften, Personenverkehr.....)


  • mischen Sie niemals den alten und neuen Bestand ohne Quarantäne


  • mischen Sie niemals Koi verschiedener Lieferanten und/oder Herkünfte ohne Quarantäne


Was tun, wenn KHV ausgebrochen ist?
Wenn Sie erkennen, daß KHV ausgebrochen ist, zeigen Sie dieses bei Ihrem zuständigen Veterinäramt unverzüglich an. Die Veterinärbeamten werden Sie dann über geeignete weitere Maßnahmen informieren bzw. zu treffende Maßnahmen anordnen.

Gibt es KHV-resistente Koi?
Mancherorts wird behauptet, daß es sie gibt. Angeblich sollen das Virus bzw. die Krankheitssymptome oberhalb von 30°C „verschwinden“ und auch nicht wieder ausbrechen.
Auch sollen diese als NIF (natural immunized fish) oder NR (natural resistant) bezeichneten Koi keine anderen mehr anstecken können.Dazu gibt es aber bisher keinerlei wissenschaftlich fundierte Untersuchungen oder gar Beweise. Vor allem die Behauptung, NIF´s oder NR´s könnten keine anderen Koi mehr infizieren, ist äußerst kritisch zu bewerten.Es gibt Koi, die eine KHV-Infektion überleben und danach keine Symptome einer Erkrankung mehr zeigen. Mittlerweile darf aber als gesichert gelten, daß diese Koi andere Fische mit KHV infizieren können.

Parasiten (Einzeller)

Trichodina

Trichodina sind wie die Ichthyobodo parasitäre Einzeller. Mit ihrer untertassenförmigen Form und einem Ring aus Wimpern (Cilien) bewegen sie sich auf ihren Opfern voran. Trichodina findet man selbst auf gesunden Koi. Es bildet sich ein grauer Körperfilm den die Parasiten nützen um sich noch schneller zu vermehren. Auch hier kommt es wie bei dem Befall durch Ichthyobodo zu erhöhter Infektionsgefahr durch Bakterien und Pilzen. Trichodina infiziert auch noch zusätzlich die empfindlichen Filamenten der Kiemen was zur Atemnot führen kann. Hier werden die Fische auch wieder lethargisch und träge.



Costia:
Costia wird von einem etwa 10-15 Mikrometer langen Geißeltierchen hervorgerufen. Costia necatrix, so der Name dieses Parasiten, hat eine ovale Gestalt und heftet sich mit protoplasmatischen Fortsätzen ans Epithel, also an die oberste Schicht des Hautgewebes der Fische, und pflanzt sich dort durch Längsteilung fort. Die Körperoberfläche und die Kiemen befallener Fische werden von einem grauen Belag überzogen; die Tiere scheuern sich verstärkt und bekommen schließlich überall blutunterlaufene und wundgeriebene Stellen. Die Krankheit wird direkt übertragen und ist deswegen äußerst ansteckend. Betroffen sind vor allem junge und kleinere Fische in überfüllten Becken.



Ichthyo:
Ichthyo ist ein Wimperntierchen mit einem hufeisenförmigen Kern und und mißt etwa 1 mm.Es siedelt sich in der Regel auf der Haut seiner Wirtstiere an, ab und zu aber auch die Hornhaut der Augen und das Innere des Mauls befällt. Der Lebenskreislauf dieser Schmarotzer vollzieht sich in drei Stadien, der Schwärmer, bei dem die jungen Parasiten frei im Wasser schwimmen und sich einen Wirt suchen, dem Wachstumsstadium auf der Haut des Wirts, bei dem die Tiere heranreifen, und dem Bodenstadium, bei dem sich die Tiere im Boden mit einer Gallerthülle umgeben und durch Zellteilung vermehren, worauf der Zyklus von neuem beginnt.

Erkrankte Fische weisen am Körper, den Flossen und den Kiemen weiße Knötchen auf, die sich bei starkem Befall zu grauen Flecken vereinigen; die Haut ist stark verschleimt, die Atmungsfrequenz erhöht, und die Tiere scheuern sich an festen Gegenständen und magern immer mehr ab. Die Grießkörnchenkrankheit ist sehr ansteckend und kann sich binnen kurzem über sämtliche Fische eines Beckens verbreiten; zusammen mit den Primärinfektionen treten oftmals auch Sekundärinfektionen durch Bakterien und Pilze auf.



Chilodonella:
Die Krankheit wird von Wimperntierchen der Gattung Chilodonella hervorgerufen. Diese Ektoparasiten haben eine ovale Körperform und werden etwa 40-70 Mikrometer lang; ihr hinteres Körperende ist eingekerbt, und ihr Protoplasma erscheint aufgrund zahlreicher kleiner Vakuolen, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, ziemlich grobkörnig. Erkrankte Fische scheuern sich oft an Steinen und anderen festen Gegenständen und schwimmen sehr langsam; ihre Haut, insbesondere der Nacken bis zum Ansatz der Rückenflosse, ist weißbläulich bis grau eingetrübt, und löst sich in einem fortgeschrittenen Stadium in Fetzen ab. Sind auch die Kiemen befallen, zeigen die Fische eine erhöhte Atemfrequenz und halten sich zumeist in Oberflächennähe auf. Die Chilodonella-Krankheit erfasst in der Regel zuerst geschwächte oder verletzte Fische und breitet sich in überfüllten Becken von diesen auf gesunde Exemplare aus, sie verläuft bei starkem Befall immer tödlich, da sie die Haut und die atmende Oberfläche der Kiemenblättchen zerstört.

Bakterien und Pilzbefall
Bei den bakteriellen Erregern handelte es sich meistens um Aeromonaden, Pseudomonaden, Cytophagaceen oder Mycobakterien. Dabei kommen verschiedene Bakterienarten wie z.B. die Mycobakterien, in jedem Teich vor. Die Symptome einer Mycobakterieninfektion reichen von einem symptomlosen plötzlichen Versterben über Blutungen an der Hautoberfläche bis hin zu aufgetriebenen Bäuchen (Bauchwassersucht).

Mycobakterien sind die Erreger der Fischtuberkulose und doch muss diese Krankheit nicht bei jedem Fisch automatisch zum Ausbruch kommen. Ob dies geschieht, hängt von den Haltungsbedingungen und der Gesundheit der Fische ab. Ist ein Fisch an der Fischtuberkulose erkrankt, so scheidet er massiv Krankheitskeime aus und wird zur Bedrohung für die anderen Fische.

Um den Restbestand zu retten, sollten Sie den erkrankten Fisch so früh wie möglich aus dem Teich entfernen und in Quarantäne geben. Gegen diese Art der Bakterieninfektion gibt es überdies keine wirksamen Antibiotika. Koi-Besitzer sollten daher durch einen Resistenztest am Besten zunächst die Art der Krankheitskeime bestimmen lassen, bevor sie teure Medikamente einsetzen, die dem Fisch am Ende gar nichts nützen.

Andere Bakterieninfektionen dagegen lassen sich durchaus mit Antibiotika erfolgreich behandeln, jedoch ist hierbei darauf zu achten, dass diese Medikamente vorzugsweise nicht im Teich, sondern möglichst im Quarantänebecken verabreicht werden.
















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